Die Ausbildung im Gastgewerbe bietet jungen Menschen die Möglichkeit, in einem dynamischen und vielseitigen Bereich Fuß zu fassen. Sie vereint Praxis im Betrieb mit theoretischen Inhalten aus der Berufsschule. Alle relevanten Informationen und Hilfestellungen, die für Sie als Ausbildungsbetrieb von Bedeutung sind – von den Grundlagen und den Rahmenplänen bis hin zu Unterstützungsangeboten und wichtigen Prüfungsmodalitäten gibt’s hier.
Die duale Ausbildung kombiniert praktische Erfahrungen im Betrieb mit theoretischen Unterrichtseinheiten in der Berufsschule. Azubis lernen die praktischen Fertigkeiten direkt im Betrieb und erhalten ergänzende schulische Inhalte, um ihr Wissen zu vertiefen. Diese Kombination ermöglicht eine fundierte Gesamtausbildung.
Die Dauer der Ausbildung im Gastgewerbe variiert je nach Beruf, beträgt jedoch in der Regel zwei bis drei Jahre. In manchen Fällen kann die Ausbildungsdauer durch besondere Leistungen verkürzt werden.
Für Ausbilder:innen im Gastgewerbe gelten folgende Voraussetzungen:
- Berufsausbildung und Erfahrung: Eine abgeschlossene Ausbildung im entsprechenden Berufsfeld sowie mehrjährige Berufserfahrung sind erforderlich.
- Ausbildereignungsprüfung (AEVO/AdA-Schein): Der Nachweis der pädagogischen Eignung durch den AdA-Schein ist Pflicht. Dieser ist Pflichtbestandteil da er offiziell berechtigt, Auszubildende im Betrieb zu betreuen und auszubilden.
- Aktualität der Fachkenntnisse: Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind wichtig, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.
- Persönliche Eignung: Ausbilder:innen sollten über soziale Kompetenz, Geduld und Kommunikationsfähigkeit verfügen.
Im Blockunterricht wechseln sich Phasen praktischer Arbeit im Betrieb mit Unterrichtsblöcken in der Berufsschule ab. Während der Unterrichtsphasen erhalten die Azubis vertiefte theoretische Kenntnisse, die sie in der Praxis anwenden können.
Im 1. Ausbildungsjahr erfolgt der Berufsschulunterricht meist an einer hauswirtschaftlichen Schule in der Nähe Ihres Ausbildungsbetriebs.
Ab dem 2. und 3. Jahr werden die Auszubildenden an einer der spezialisierten Landesberufsschulen für Hotel- und Gaststättengewerbe unterrichtet. Da die Landesberufsschulen nur an vier Standorten in Baden-Württemberg sind, wohnen viele Azubis während der Unterrichtsblöcke im DEHOGA Campus, in einem Internat oder in privaten Unterkünften.
Die Landesberufsschulen in Baden-Württemberg im Überblick:
- Landesberufsschule Bad Überkingen: Zur Schule
- Landesberufsschule Calw: Zur Schule
- Landesberufsschule Villingen-Schwenningen: Zur Schule
- Landesberufsschule Tettnang: Zur Schule
Anmeldung Berufsschule & DEHOGA Campus: Merkblatt
Im Gastgewerbe gibt es sieben verschiedene Ausbildungsberufe. Betriebliche Rahmenpläne legen fest, welche Kenntnisse und Fertigkeiten in jedem Ausbildungsjahr erlernt werden müssen. Sie bieten eine Orientierung für die Ausbildung und stellen sicher, dass die Azubis die nötigen Qualifikationen für ihren Beruf erwerben.
- Koch/Köchin
- Hotelfachmann:frau
- Fachmann:frau für Systemgastronomie
- Fachmann:frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie
- Kaufmann:frau für Hotelmanagement
- Fachkraft Küche
- Fachkraft für Gastronomie (Schwerpunkte „Restaurantservice“ oder „Systemgastronomie)
Die Ausbildung im Gastgewerbe endet bei den 3-jährigen Berufen mit einer zweigeteilten Abschlussprüfung (GAP 1 und GAP 2). GAP 1 zum Ende des zweiten Ausbildungsjahrs und GAP 2 ist die finale Abschlussprüfung am Endes des dritten Ausbildungsjahr.
Bei den 2-jährigen Berufen gibt es am Ende des ersten Lehrjahrs eine Zwischenprüfung sowie nach zwei Jahren am Ende der Ausbildung die Abschlussprüfung.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat eine wichtige Kontrollfunktion in der Ausbildung. Sie übernimmt unter anderem die Eintragung und Betreuung des Ausbildungsverhältnisses, stellt Musterverträge zur Verfügung und organisiert die Prüfungen. Zudem sorgt die IHK für die ordnungsgemäße Durchführung der praktischen Prüfungen.
Welche Unterstützungsangebote können Sie als Betrieb für Ihren Azubi bereitstellen?
Es gibt eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten, die Azubis während ihrer Ausbildung helfen können:
Kostenlose Nachhilfe für Azubis, bereitgestellt durch die Agentur für Arbeit.
Die digiAB orientiert sich an den betrieblichen Rahmenlehrplänen, vermittelt prüfungsrelevante Inhalte in flexiblen und multididaktischen Modulen. Sie ist eine kontinuierliche Begleitung über die gesamte Ausbildungszeit hinweg.
Um die Sprachkompetenz zu verbessern, bieten Sprachkurse Unterstützung.
Kurse zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.
Betriebsinhabenden und Führungskräfte im Betrieb können diesen erwerben. Das motiviert und festigt die Mitarbeiterbindung und Sicherheit beim Ausbilden.